"Lustig und frei ist das Zigeunerleben"

An dieser Stelle erwartet man kaum die Freiheit, doch oft ist es eben anders als man denkt. Von vielen denunziert und verunglimpft, stellen wir hier einige andere Betrachtungsweisen vor.

 

Zu einer Zigeunertaufe in der Slowakei gibt es ca. 30.000 € und dazu noch britische Pfund, Schmuck und weitere wertvolle Geschenke. Dagegen hören und lesen wir jeden Tag in den Medien wie arm sie sind und in was für einem reichen Land wir dagegen selbst leben.

Landfahrer sind nicht verboten.

Zigeuner ist eine im deutschen Sprachraum seit dem frühen 15. Jahrhundert belegte, mutmaßlich auf das byzantinische Griechisch zurückgehende Fremdbezeichnung für Bevölkerungsgruppen, denen in Stereotypen ausgeprägte, jeweils auffällige, von der Mehrheitsbevölkerung abweichende Eigenschaften zugeordnet werden. Zwei wesentliche Beschreibungsweisen lassen sich unterscheiden, die in Mischungen auftreten können:

  • „Zigeuner“ als soziografische Sammelkategorie für unterschiedliche ethnische und soziale Gruppen, deren Angehörigen eine als unstet, ungebunden, deviant oder delinquent beschriebene Lebensweise zugeschrieben wird. Dieses Konzept entstand mit dem Beginn der Frühen Neuzeit.
  • „Zigeuner“ als ethnische Gruppe in einem kulturalistischen oder biologistischen Verständnis. Eine gleichfalls als unstet bis hin zum „Nomadentum“, als ungebunden, deviant oder delinquent beschriebene Lebensweise gilt als unveränderliches Merkmal. Dieses Konzept geht zurück auf die völkerkundlich orientierte Zigeunerkunde des ausgehenden 18. Jahrhunderts und ist bis heute wirksam. Im Rahmen dieses Konzepts wurde und wird „Zigeuner“ als Sammelname auf die Gruppen der Roma bezogen, im Nationalsozialismus exklusiv.

 

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Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert entwickelte sich eine Perspektive im Sinne von „Volk“ und „Rasse“, die sich im 19. Jahrhundert zunehmend verfestigte. Zugleich mit einer diskriminierenden kam eine ebenfalls abgrenzende romantisierende Sichtweise auf, die negative Stereotype positiv umwertete.

 

Die gewichtigeren nationalen und internationalen Interessenvertretungen der Roma lehnen die Anwendung des Begriffs auf Roma wegen der stigmatisierenden und rassistischen Konnotationen ab. Sie sehen das Wort im Kontext einer langen Verfolgungsgeschichte, die im nationalsozialistischen Genozid kulminierte.

 

Aus dem Sprachgebrauch deutschsprachiger staatlicher und nichtstaatlicher Verwaltung, der Justiz, großer gesellschaftlicher Institutionen wie der Gewerkschaften oder der Kirchen, internationaler Behörden und der Politik ist der Begriff „Zigeuner“ inzwischen verschwunden. Er wird auch in den Medien kaum noch gebraucht, mit Ausnahme von rechtsextremen Publikationen und ihnen nahestehenden Organisationen. Eigenbezeichnungen wie Roma oder Sinti haben andere Bedeutungen und andere Konnotationen als die Fremdbezeichnung. Sie lassen sich daher nicht mit ihr gleichsetzen, sondern lösen sie mit eigenständigen Inhalten ab.

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Sinti und Roma wehren sich.

Darf Zigeunersauce noch so heißen?

 

Muss die Zigeunersauce der politischen Korrektheit wegen umbenannt werden? Sinti und Roma in Hannover haben die Hersteller um einen neuen Namen, wie etwa "Pikante Sauce", gebeten. Die Hersteller berufen sich auf die 100-jährige Tradition.


Der Begriff Zigeunersauce wird in der Küchentechnik bereits seit mehr als 100 Jahren verwendet. Im Nachschlagebuch für die klassische Küche von Escoffier ist er schon 1903 zu finden. Er bezeichnet eine würzige, scharfe Sauce mit stückigen Einlagen und wird heute in der Regel auf der Grundlage von Tomaten hergestellt. Weitere Zutaten sind häufig Paprika, Zwiebeln, Essig und Gewürze. Traditionell verbindet der Verbraucher die Sauce mit der Geschmacksrichtung ungarisch und scharf. Nach Angaben von Sinti und Roma entstammt die Sauce nicht ihrer Küche.

Zigeuner sein - ein Lebensstil?

Wikipedia kennt in diesem Zusammenhang die Begriffe Landstreicher, Landfahrer, Bettler, Teppichhändler, Trickbetrüger, Straßenmusiker, Glücksspieler, Sozialtouristen, Handleserinnen ebenso wenig wie Zigeunersauce, Zigeunerschnitzel oder Zigeunermusik. Gänzlich unbekannt sind wiki die sogenannten Rotationseuropäer. Vor allem in großen Städten sind sie trotzdem allgegenwärtig. Dass man sie als Arbeitskräfte in der Industrie und Handel sowie in Hotelerie und Gastronomie europaweit selten antrifft, wird höchstens im Verborgenen angesprochen oder als Vorurteil gewertet. 

 

Wir von FFD unterstützen die Meinungsfreiheit zugunsten von Dialog und Konsens entgegen Rassismus, Ignoranz und Missachtung und streben auch deswegen eine Deutsche Verfassung nach Artikel 146 im Grundgesetz an.

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Kommentare: 2
  • #1

    Bob (Dienstag, 07 März 2017 06:55)

    Wir haben bereits eine Verfasssung, und wenn diese geändert werden soll, so brauchen wir keine FFD!

  • #2

    Hawk (Dienstag, 07 März 2017 09:29)

    hallo bob, naja wahrscheinlich bist du ein systemuboot, daher an sich jedes kommentar nutzlos. aber ein versuch...
    wann hat das deutsche volk (in welchen grenzen) in direkter wahl über das grundgesetz abgestimmt und dieses in den rang einer verfassung erhoben ? tag ??
    1) bitte datum von 1949 - 1989 nennen
    2) bitte datum ab 1990 nennen.
    hinweise auf politclowns (die unter 1) bestellt und nur ausführten nach weisung und unter 2) niemals mit diesem punkt eine wahl durch den souverän hatten gehen fehl, wenn du profi bist...
    die beiden daten kannst du sicher nennen...
    ansonsten empfehle ich die rede von carlo schmidt 2 stunden anzuhören, da lernst du sicher noch was.
    oder artikel 146 gg zu beackern, da lernst du auch noch was, wenn du dir mühe gibst , oder bleibst in der nazikolonie und ihren denkgesetzen eben kleben ...